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7 Tipps für ein erfolgreiches Tricktraining

7 Tipps für ein erfolgreiches Tricktraining

Wer wünscht sich das nicht –  einen Hund, der Sitz, Platz und Salto macht? 😉
Tricktraining ist mehr als nur das Beibringen von netten Tricks zur Unterhaltung von Freunden und Verwandten. Es ist eine tolle Beschäftigung für Mensch und Hund, hilft zu verstehen, wie dein Hund denkt und stärkt daneben auch noch eure Bindung. Während man gemeinsame Ziele erarbeitet, baut man Vertrauen und gegenseitigen Respekt auf. In diesem Beitrag erfährst du, was für ein erfolgreiches Tricktraining zu beachten ist.

Trainingsumgebung

Ich empfehle alle Tricks zu Beginn in einer möglichst reizarmen Umgebung ohne Ablenkung (z.B. im Haus) zu üben. Wenn der Trick drinnen gut klappt, dann kann man den Schwierigkeitsgrad steigern, indem man die Trainingseinheit nach draußen verlagert. Da der Hund ortsbezogen lernt, sollte die Trainingsumgebung später unbedingt gewechselt werden.

Dauer der Trainingseinheiten

Das Erlernen neuer Tricks strengt Hunde geistig an, deshalb muss die Dauer richtig gewählt werden. Die Übung sollte beendet werden, solange der Hund noch Lust hat weiterzumachen. Es macht auch gar nichts, wenn der Hund die Übung zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht richtig kann. Selbst Teilerfolge sind Erfolge. Ich habe mit Jamie häufig schon die Erfahrung gemacht, dass der Trick, den er am Vorabend einfach nicht kapieren wollte, am nächsten Tag gleich beim ersten Versuch geklappt hat.

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Zeitpunkt der Belohnung

Beim Tricktraining ist es unglaublich wichtig, den Hund im richtigen Moment zu bestätigen. Belohnt man den Hund erst 10 Sekunden später, belohnt man womöglich ein ganz anderes Verhalten.

Wenn Timing-Fehler passieren, dann wird der Hund meistens zu spät belohnt. Ich gebe meinem Hund beispielsweise das Kommando >>Lieg<< und er legt sich hin. Während ich in meiner Tasche gestresst nach einem Leckerli suche, steht mein Hund wieder auf. Für was belohne ich ihn nun, wenn ich ihm jetzt das Leckerli gebe? – Natürlich fürs Aufstehen und nicht fürs Liegen. Beim >>Lieg<< ist das kein großes Problem, ich lasse den Hund eben noch einmal  hinlegen und belohne ihn erst dann. Bei komplizierteren Tricks wie dem >>Peng<<, das in mehreren Schritten aufgebaut werden muss, zählt jeder richtige Ansatz. Daher ist es unglaublich wichtig den Hund zu belohnen, wenn er sich noch in der richtigen Position befindet.

Sehr hilfreich dabei ist das Markerwort bzw. ein Clicker. Alles rund ums Markertraining erfährst du hier.

Hör- und Sichtzeichen

Hunde können Kommandos auf Hör- oder Sichtzeichen hin ausführen. Wir arbeiten eigentlich immer mit beiden. Der Vorteil, wenn der Hund Hör- und Sichtzeichen kennt, liegt darin, dass ich sie je nach Situation flexibel einsetzen kann.

Telefoniere ich beispielsweise gerade und möchte, dass sich mein Hund hinlegt und wartet, dann kann ich ihm die entsprechenden Sichtzeichen geben, ohne das Gespräch unterbrechen zu müssen.

Jamie bevorzugt klar Sichtzeichen, während ich aus Faulheit Befehle häufig nur ausspreche. Bei großer Ablenkung verwende ich aber grundsätzlich Hör- und Sichtzeichen, weil ich finde, dass das meinem Befehl mehr Nachdruck verleiht.

Kein „NEIN“ beim Tricksen

Ich empfehle das „Nein“ vollständig aus dem Training zu verbannen. Jamie kann damit generell sehr schlecht umgehen. Darauf könnte man argumentieren, dass er nie gelernt hat, was ein „Nein“ bedeutet. Das wäre aber so nicht richtig, er weiß sehr wohl was es bedeutet, aber entweder ignoriert er es komplett oder es frustriert ihn, was sich durch aufgeregtes Hin-und Herspringen äußert. Wir verwenden „Nein“ deswegen selten bis gar nicht, sondern gebe ihm eine Alternative. Eigentlich sage ich es nur, um damit anderen Menschen zu zeigen, dass ich das gerade gezeigte Verhalten unseres Hundes eh nicht gutheiße. Wenn Jamie beispielsweise auf der Straße fremde Leute begrüßen möchte und deswegen manchmal etwas unerwartet auf sie zustartet, um sie zu küssen, dann sage ich „Nein. Du darfst nicht alle Menschen begrüßen.“  Damit möchte ich aber eigentlich nur den Leuten, die sich auch häufig etwas erschrecken, zeigen, dass Jamie keineswegs bedrohlich ist. Beim Einüben neuer Tricks hat „Nein“ jedenfalls nichts verloren, ich möchte meinen Hund ja schließlich nicht demotivieren. Wenn er etwas falsch ausführt, weil er noch nicht weiß, was ich von ihm will, dann warte ich einfach ein wenig ab und sage nichts. Zu 99,9 Prozent zeigt Jamie irgendwann das gewünschte Verhalten und genau in diesem Moment bestätige ich ihn mit einem Keks.

Die Ja-Treppe (ja-jaa-jaaa-jaaaaaa)

Im Gegensatz zum „Nein“, das beim Tricksen ja vermieden werden sollte, kann „Ja“ super als Motivator eingesetzt werden. Die Ja-Treppe ist nicht nur beim Erlenen neuer Tricks, sondern auch im Alltag (z.B. beim Rückruf) ein unglaublich nützliches Tool. Das „Ja“ bestätigt den Hund für den richtigen Ansatz und soll ihn motivieren genauso weiterzumachen. Das Ganze funktioniert über die Stimme. Dazu sage ich das erste „Ja“ leicht motivierend, aber in meiner gewöhnlichen Lautstärke. Danach steigere ich, indem ich mit der Stimme immer höher werde. Bei erfolgreicher Ausführung wird der Hund dann gefeiert.

Zur Verdeutlichung habe ich dazu ein kurzes Video gemacht.

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Das Freigabewort

Damit mein Hund versteht, wann er nicht mehr unter meiner Kontrolle steht und er das machen kann, was ihm gerade beliebt, haben wir das Freigabewort „Ok“ eingeführt. Ich verwende es, um Jamie beispielsweise nach einer Übungseinheit freizugeben oder ihm Hundekontakt zu erlauben. Schicke ich Jamie ins „Lieg“, muss er solange liegen bleiben, bis ich ihm das „Ok“ gebe.

Markertraining

Markertraining

In diesem Beitrag möchte ich dir das Markertraining näher bringen und zeige dir in einem kurzen Video, wie man ein Markerwort richtig aufbaut.

Wir haben das Training mit dem Markerwort durch den Besuch einer Hundeschule kennen und schätzen gelernt. Für uns ist es aus dem Trainingsalltag nicht mehr wegzudenken!

Markertraining – Wozu ist es gut?

Das Markertraining ist eine einfache Methode, deinem Hund zu signalisieren, welche Verhaltensweisen erwünscht sind. Es funktioniert auf Basis von positiver Bestärkung: Wenn du deinen Hund für ein bestimmtes Verhalten belohnst, so wird er dieses sehr wahrscheinlich wieder zeigen.

Beim Markertraining wird ein gesprochenes Wort oder Geräusch als Signal genutzt, um punktgenau erwünschte Verhaltensweisen des Hundes zu “markieren” und dem Hund damit zu sagen: “Das, was du gerade in diesem Moment tust, ist aus meiner Sicht richtig und dafür wirst du belohnt.”

Das Markersignal ist ein positiver sekundärer Verstärker. Er kündigt den sogenannten primären Verstärker, die eigentliche Belohnung an. Das Markersignal dient als Brücke zwischen dem gewünschten Verhalten des Hundes und der eigentlichen Belohnung.

Im Hundetraining ist der Zeitpunkt der Bestätigung ein wichtiger Faktor. Damit dein Hund ein gezeigtes Verhalten mit einer Konsequenz verknüpfen kann, hast du nur zirka 2 Sekunden Zeit, um es zu bestätigen. Ist die Zeit verstrichen, kann dein Hund keine Verknüpfung mehr zwischen seinem Verhalten und der Bestätigung herstellen. Das Markersignal verschafft dir nicht nur ein besseres Timing, sondern gibt dir auch mehr Zeit. Du musst dich nicht stressen, wenn du die Belohnung herausholst. Um deinen Hund zu bestätigen, musst du dich auch nicht in seiner direkten Nähe befinden.

Bevor du das Markersignal im Training nutzen kannst, musst du es bei deinem Hund “konditionieren”. Dabei lernt dein Hund, dass auf ein bestimmtes Signal eine Belohnung folgt.

Clicker oder Markerwort – Welches Markersignal ist die beste Wahl?

Markerwort und Clicker erfüllen denselben Zweck. Beim Clickertraining wird jedoch ein Trainingsutensil, nämlich der Clicker, verwendet. Dabei handelt es sich um eine kleine Plastikbox, in deren Inneren sich ein Metallplättchen befindet, das durch Drücken auf den Knopf ein klickendes Geräusch erzeugt.

Der große Vorteil des Markerworts liegt darin, dass du kein Hilfsmittel mitführen musst, um deinen Hund zu bestätigen und du die Hände immer frei hast. Dafür brauchst du nur die eigene Stimme. Das macht das Markerwort deutlich praktischer und damit zum Favoriten.
Der Vorteil des Clicker besteht darin, dass er unemotional eingesetzt werden kann. Das Geräusch klingt immer gleich, sodass Stimmungen nicht ungewollt zwischen Mensch und Hund übertragen werden.

Wie wählst du das passende Markerwort aus?

Für das Markerwort empfehle ich ein exklusives Wort zu wählen, welches du möglichst nicht in deinem alltäglichen Sprachgebrauch nutzt. Verwende keine Lobwörter wie “gut”, “fein” oder “super”. Sie werden im Alltag häufig unbewusst gegeben und haben deshalb keine spezifische Bedeutung für deinen Hund. Das Markerwort sollte möglichst kurz und prägnant sein. Wörte wie “klick”, “jup”, “top”, “yes” oder “tip” eignen sich besonders gut.

Bei meinem ersten Hund Jamie habe ich mir keine großen Gedanken darüber gemacht und einfach das Wort genommen, das in unserer Hundeschule verwendet wurde, nämlich “Keks”. Zur Weihnachtszeit habe ich dann gleich feststellen müssen, dass das Wort nicht ideal ist.

Wenn du mehrere Hunde hast, empfehle ich, unterschiedliche Markersignale zu nutzen, z.B. “jep” für den einen, “top” für den anderen Hund und “klick”, wenn beide gemeint sind.

Nachdem du dich für ein Markerwort entschieden hast, kannst du beginnen es bei deinem Hund zu konditionieren.

Wie baust du das Markerwort auf?

Bevor du das Markersignal nutzen kannst, muss dein Hund lernen, dass es für ihn eine Bedeutung hat. Bisher hat er damit weder etwas Positives noch etwas Negatives damit verknüpft. Du musst das Markersignal also erst einmal positiv konditionieren.

Starte zuhause in reizarmer Umgebung. Bereite dir zirka 15 kleine, für deinen Hund leicht abzuschluckende Leckerlis in einer Schüssel am Tisch oder in einem Leckerlibeutel vor. Wichtig ist, dass sich die Leckerlis nicht in deiner Hand befinden.

Dein Hund sollte für die Übung bei dir und aufnahmebereit sein, hat aber keine bestimmte Aufgabe. Er braucht kein Sitz oder Platz machen und muss auch keinen direkten Blickkontakt zu dir haben.

Nun sagst du dein Markerwort, greifst zum Leckerli und gibst es deinem Hund unverzüglich. Für einen erfolgreichen Aufbau des Markerworts ist es wichtig, dass die Schritte nacheinander und nicht gleichzeitig erfolgen.

Die Schritte machst du noch ein paar Mal und dann legst du eine kurze Pause (ca. 2 Minuten) ein. Danach wiederholst du die Übung solange, bis du alle Leckerlis verbraucht hast.

Am ersten Tag kannst du 3 solcher Trainingseinheiten machen. Am zweiten Tag startest du zuerst wie an Tag 1 und variierst dann deine Position. Du machst die Übung nun im Sitzen, im Stehen und aus der Bewegung heraus. Statt demHund die Belohnung direkt zu geben, kannst du sie ihm auch zuwerfen. Am dritten Tag variierst du die Art der Belohnung. Du startest wieder damit, dass du deinen Hund mit ein paar Mal mit Leckerlis aus der Hand belohnst. Danach wechselt du die Belohnung, mal kommt ein verbales Lob, mal ein Spielzeug, mal streichelst du deinen Hund, usw.

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Du kannst leicht prüfen, ob dein Hund das Markerwort schon richtig verknüpft hat. Gib dein Markersignal, wenn dein Hund gerade nicht zu dir schaut oder mit etwas anderem beschäftigt ist. Schaut er aufmerksam zu dir oder kommt gleich angelaufen, um sich sein Leckerli zu holen, dann ist das Markerwort einsatzbereit.

Jetzt stellt sich die Frage, wie du nun das Markerwort im Alltag richtig einsetzt.

Wie nutzt du das Markerwort im Alltag?

Immer genau in dem Moment, in dem dein Hund erwünschtes Verhalten zeigt, sagst du das Markerwort und gibst dem Hund anschließend seine Belohnung (zB. ein Leckerli).

Wenn du deinen Hund für ein “Platz” markern möchtest, dann würde das folgendermaßen aussehen:

Das Markerwort ist sehr vielseitig einsetzbar. Es eignet sich hervorragend für das Erlernen und Festigen von Signalen und Tricks, weil man den Hund punktgenau sagen kann, was richtig war. Es kann aber auch in der Erziehung sehr hilfreich sein. Ich nutze es recht gerne, um die Orientierung des Hundes an mir im Freilauf zu fördern. Aber auch beim sogenannten “Freien Shaping” ist es nicht mehr wegzudenken.

Was ist eine (gute) Belohnung für meinen Hund?

Wie du bereits erfahren hast, kündigt das Markerwort eine Belohnung für deinen Hund an. Für den Aufbau der Markerworts nutze ich gerne Leckerlis. Später kann und soll die Art der Belohnung sogar variiert werden, damit es für den Hund spannend bleibt.

Merke dir: Der Hund entscheidet darüber, was eine (gute) Belohnung ist.

Als Belohnung kann alles eingesetzt werden, was dem Hund gefällt, wie Spielzeug, Streicheleinheiten, gemeinsames Laufen oder Spielen, Freilauf, Schnüffeln, Markieren oder Buddeln lassen, usw.

Was für einen Hund eine Belohnung darstellt, ist auch abhängig von der Situation. Vielleicht kennst du das: Drinnen in geschützter Umgebung ist Streicheln für viele Hunde eine tolle Belohnung, am Spaziergang finden das aber viele Hunde unnötig. Aus diesem Grund solltest du am Spaziergang Streicheln auch nicht als Bestätigung nutzen.

Tipp: Finde heraus, was dein Hund mag und fertige eine Liste an. Wirf ab und zu einen Blick darauf und du bekommst einen aufmerksameren Hund.

Das Wichtigste zusammengefasst

Ein Markersignal bietet eine tolle Möglichkeit, um erwünschtes Verhalten beim Hund punktgenau zu bestätigen und ihm so mitzuteilen, dass er gerade in diesem Moment etwas richtig gut macht. In der Hoffnung, dass er dieses Verhalten in zukunft häufiger zeigt. Das Markerwort sowie der Clicker sind positive sekundäre Verstärker und haben ankündigenden Charakter auf den sogenannten primären Verstärker, die eigentliche Belohnung.
Das bedeutet: Auf das Markerwort folgt immer eine Belohnung. Es ersetzt niemals eine Belohnung. Es ist ein Versprechen an deinen Hund, dass etwas für ihn Positives folgen wird. Für dich bedeutet das, deinen Hund immer zu belohnen, sobald du das Markersignal gegeben hast. Die Art der Belohnung kann und sollte variiert werden.

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